Einrichtungsideen

Bilder in der neuen Wohnung aufhängen – so wird es schön

28. Dezember 2017

„Das Bild hängt schief.“ Nicht nur ältere Fernsehzuschauer kennen den legendären Sketch von Loriot. Beim Versuch, ein nur leicht schräg hängendes Bild in die Waagerechte zu bringen, verwüstet ein Mann ein gesamtes Zimmer. Das wird Ihnen natürlich nicht passieren. Aber gleichwohl lohnt es sich, nach dem erfolgreichen Umzug kurz darüber nachzudenken, wo welche Bilder hängen sollen… Lassen Sie sich damit ruhig Zeit. Denn erstmal müssen ja die Möbel an Ihren Platz. Es lohnt sich auch, einige Tage und Nächte verstreichen zu lassen, bevor Sie ans Bilder aufhängen gehen. Denn dann spielen sich die „Laufwege“ und „Blick- und Sichtachsen“ in der Wohnung ein. Sie stellen Lampen auf oder bringen sie an Decken und Wänden an. Sie lernen die Lichtverhältnisse zu verschiedenen Tageszeiten und im Dunkeln kennen. Auch wenn besonders wichtige Bilder nach dem Aufhängen mit speziellen Bilder- und Rahmenleuchten gezielt ausgeleuchtet werden können – die grundsätzlichen Lichtverhältnisse sollten vorher klar sein.

Große Räume – große Bilder?

Haben Sie eine große weiße Wand im neuen Wohnzimmer oder Flur? Möchten Sie dort ein großes Foto, eine überdimensionierte Druckgrafik, ein Poster oder gar ein Gemälde aufhängen? Das hat den Vorteil der starken Wirkung auf Besucher und Bewohner. Ein möglicher Nachteil: Gleichzeitig „beherrscht“ ein solch großes Bild häufig den gesamten Raum. Es muss also wirklich „passen“. Alternativen gibt es kaum, wenn Sie einmal „umhängen“ möchten. Denn so viele großflächige Wände haben die meisten Wohnungen oder Häuser nicht. Alternativ kann es durchaus reizvoll sein, eine große Wandfläche mit einem mittelgroßen Bild zu verschönern. Und die Fläche zusätzlich mit einer hohen Vase oder einem anderen Einrichtungsgegenstand „auszufüllen“. Ein bisschen „out“, aber durchaus praktisch sind die Galerieleisten. Sie werden ganz oben an der Wand angebracht. Man sieht sie kaum. Ebenso wie die Seile. So können Sie Bilder sehr variabel hängen und häufiger Motiven und Bildgrößen tauschen.

Ein Bildermosaik wie das ganze Leben…

Wer gerne Bilder seiner Familie, seines Hobbys, von Reisen oder Haustieren an der Wand sieht, kann ganz anders vorgehen: Er oder sie „pflastern“ eine Wand einfach mit vielen kleinen Fotos. Das hat den Vorteil, dass viele Motive, auch Postkarten, Konzerttickets und so weiter miteinander kombiniert werden können. Und auch viele Rahmenarten. Denn bei kleinen Bilderrahmen fällt es nicht auf, wenn sie unterschiedlich sind oder nicht 100%ig zum Raum passen. Oft wird so ein Mosaik als angenehm wahrgenommen. Betrachter stehen begeistert davor, erinnern sich, erzählen Anekdoten. Und so eine Mosaikwand „lebt“: Sie können Sie beständig weiterentwickeln: Ein Babyfoto Ihrer neugeborenen Nichte hinzuhängen, die Bilder von jedem Weihnachts- oder Geburtstagsfest, wenn die Kinder größer werden. Oder das spektakuläre Selfie vom letzten Urlaub…

Auf den richtigen Rahmen kommt es an

Der Rahmen sollte in Stil und Farbe zum Bild passen. Und zur Einrichtung des Raumes. Aber: Häufig sieht es zu „einförmig“ aus, wenn alle Möbel, Tapeten und Rahmen in einem Farbtonbereich gehalten sind. Oder wenn alles im Raum ein klares Bekenntnis zum Bauhaus-Stil oder „Gelsenkirchener Barock“ darstellt. Das kann auch langweilig werden. Probieren Sie deshalb in Ruhe aus. Testen Sie einmal ein, zwei Tage, wie ein Bild, das Sie aus Ihrer alten Wohnung mitgebracht haben, am neuen Ort wirkt. Tauschen Sie die Bilder ruhig mal innerhalb der Räume. Wenn Sie Ihr Lieblingsposter beim Fachhändler einrahmen lassen: Dann dürfen Sie häufig auch einige Rahmen-Musterecken mitnehmen. Ihr Partner kann die Rahmenecken an den vorgesehenen Platz halten.

Und Sie schauen in Ruhe, welcher am besten wirkt – bevor Sie sich für die Einrahmung entscheiden. Insbesondere, wer Modernes oder Fotos an den Wänden liebt, greift häufig zu Rahmen mit sehr schmalen, unscheinbaren Leisten aus Aluminium oder Kunststoff. Diese sowie die herkömmlichen, rahmenlosen Glasbildhalter sind günstig. Und es ist leicht, sie in einen Raum einzupassen. Etwas aufwändiger, aber oft noch „edler“, sehen Fotos aus, die auf Metallplatten gedruckt oder hinter Glas aufgezogen werden. Das ist nicht ganz billig. Deshalb sollten Sie solche Anschaffungen erst angehen, wenn Sie sich über Motiv, Größe und Platz des Bildes ganz sicher sind.

Farben und Stil – passend zur Einrichtung

Natürlich sollte „Kunst“ im (Wohn-)Raum nicht nur dekorativen Aspekten folgen. Wenn Sie den kitschig-gemalten „röhrenden Hirsch“ in Öl und Barockrahmen aufhängen möchten, weil er früher bei Ihren geliebten Großeltern überm Sofa hing – dann tun Sie es. Egal, ob daneben das schlichte Metallregal oder der Flachbild-Fernseher stehen oder hängen. Oder sogar ein digitaler Bilderrahmen, auf dem laufend andere Motive erscheinen. Auch Kontraste können reizvoll sein!

Gut gehängt hält jahrelang

Zum Schluss noch ein Wort zur „Hardware“: Bevor Sie Bilder an ihren Platz hängen, halten Sie sie vorsichtig an die Wand (gegebenenfalls mit einer Pappe darunter, um die frisch geweißelte Wand nicht gleich mit Rahmenabdrücken zu verunstalten). Erst, wenn Sie sicher sind, kommen Hammer und Nagel oder Bohrmaschine und Dübel zum Einsatz. Erstere bitte nur bei kleinen, leichten Bildern verwenden. Sonst lohnt es sich immer, vorsichtig Löcher zu bohren, Dübel einzusetzen und Schrauben einzudrehen. Denn bei robusten Wänden dringen Nägel, auch spezielle, gehärtete Drahtstifte, nicht immer tief genug ein. Bei nicht tragenden Wänden aus Rigips und ähnlichem können sogar normale Dübel zu wenig halten. Im Baumarkt erhalten Sie spezielle Rigips-Dübel!

Ein Bild, das herunterrauscht, weil sich der Nagel lockert, verursacht nicht nur einen Schreck und geht beim Fallen oft kaputt. Es stellt auch ein Sicherheitsrisiko dar, wenn es schwer oder mit Glas abgedeckt ist. Wenn Sie oder Ihre Familie zum Beispiel auf dem Sofa darunter sitzen! Selbst Bilder, die jahrelang an einem wackeligen Nagel hängen, können durch eine Berührung, zum Beispiel beim Staubwischen, herunterfallen.

Achten Sie bitte auch auf die Haken und Ösen an den Bilderrahmen

Gerade bei alten Barockrahmen und ähnlichem wird auf der Rückseite links und rechts je eine Ringschraube eingedreht. Häufig nur einen Zentimeter, weil der Kunstliebhaber vermeiden möchte, dass sich die Spitze auf der Vorderseite durchbohrt. Diese Ringschrauben werden dann mit einem Drahtseil verbunden. Insbesondere bei älteren Rahmen, weichem Holz und häufigem Umhängen können diese Schrauben mit der Zeit locker werden und ausreißen. Wenn Sie sie prüfen oder leicht versetzt neu eindrehen: Achten Sie bitte darauf, dass Sie nicht zu flach und nicht zu tief eindrehen. Und dass zu allen Seiten des Loches genügend Holz ist, damit sie nicht aussplittern.

Viel Spaß beim Werkeln, Aufhängen und Gestalten!

Und beim Wohlfühlen mit Ihren alten (und neuen) Bildern in der neuen (oder alten) Wohnung!

 

 

Quelle der Fotos ist:

© panthermedia.net / Lisunova (1) ;

© panthermedia.net / halfpoint (2)

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